AUS FüR TINY-HOUSE-SIEDLUNG: BEWOHNER BEKOMMEN RäUMUNGSBESCHEID

Minihäuser in Münster

Aus für Tiny-House-Siedlung: Bewohner bekommen Räumungsbescheid

Die einzige Tiny-House-Siedlung in Münster ist bald Geschichte: Ein Räumungsbescheid liegt den Bewohnern vor. Könnten solche Siedlungen trotzdem bald funktionieren?

Münster - Dieses Wohnprojekt hat keine Zukunft: Die Tiny-House-Siedlung in Münster-Gievenbeck muss geräumt werden. Die Bewohner haben bereits einen Räumungsbescheid der Stadt erhalten. Ende August ist dann Schluss mit der Siedlung am Breilbusch. Ganz unerwartet kommt das für die Bewohner aber nicht.

Tiny-House-Siedlung in Münster muss geräumt werden

Die Bewohner trifft die Räumung aber nicht unerwartet, wie die Westlfälischen Nachrichten berichten. Von Anfang an sei den ihnen klar gewesen, dass sie sich in einer Grauzone bewegen und das Wohnprojekt jederzeit beendet werden könnte. So also nun geschehen.

Auch die Mitglieder von „Lütt Huus Münster“, einer Tiny- und Minihaus-Initiative, haben die Neuigkeiten um die Siedlung am Breilbusch genau verfolgt. „Das Ende der Siedlung war schon vorauszusehen, weil sie von der Verwaltung als illegal betitelt wird“, erklärt Initiativen-Mitglied Matthias Staudt im Gespräch mit wa.de. Die Siedlung sollte kein Präzedenzfall werden:. „In diesem Fall pocht die Verwaltung auf Rechtssicherheit, denn sie hat Schiss, dass sich sonst an jeder Ecke eine Siedlung bildet.“

Tiny-House-Siedlungen sollen keine Konkurrenz zum Wohnungsbau sein

Matthias Staudt vom Verein „Lütt Huus Münster“ sieht das Ende der Siedlung „durchaus als Ansporn, der Stadt mitzuteilen, wie man rechtliche Probleme umschiffen kann“. Man könne Tiny-House-Siedlungen eine temporäre Nutzung von Brachflächen gestatten. Durch diese Strategie könne man beispielsweise auch Grundstücke, auf denen Bauprojekte erst in einigen Jahren starten sollen, sinnvoll nutzen, meint Staudt.

Eine Konkurrenz zum Wohnungsbau sollen die Siedlungen hingegen nicht sein. Aktuell ist es rechtlich nur dort erlaubt, Tiny Houses zu errichten, wo auch ein richtiges Haus gebaut werden könnte. „Mehrgeschossige Gebäude sind da aus städtischer Sicht gerade in Zeiten von Wohnungsnot lukrativer“, sagt Staudt. Daher wäre für ihn die temporäre Nutzung von Flächen für Tiny-House-Siedlungen, die später bebaut werden, eine spannende Lösung.

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