LEITUNGSWASSER TRINKEN: WER EINE REGEL BEFOLGT, BRAUCHT KEINE ANGST VOR KEIMEN ZU HABEN

Manche Menschen trinken ausschließlich Mineralwasser aus dem Supermarkt, andere hingegen schwören auf das Leitungswasser direkt aus dem Wasserhahn. Aber kann man das Wasser aus dem Hahn wirklich bedenkenlos trinken?

Es ist rund 100 Mal günstiger als Wasser aus dem Einzelhandel, hat eine deutlich bessere Umweltbilanz und wird auch strenger kontrolliert: Leitungswasser hat gegenüber abgepacktem Wasser aus Flaschen einige Vorteile. Dennoch haben viele Menschen Vorbehalte gegenüber dem Wasser aus der Leitung; allen voran die Sorge vor mangelnder Qualität, einer möglichen Keimbelastung und Gesundheitsrisiken lässt viele im Zweifel doch lieber zum Mineralwasser im Supermarkt greifen.

Die Skepsis scheint auf den ersten Blick nicht unbegründet; schließlich fließt Leitungswasser durch jahrealte Rohre, wo es teilweise viele Stunden steht, bevor jemand den Hahn öffnet. Doch sind diese Bedenken gerechtfertigt?

Leitungswasser: Das Risiko für die Gesundheit ist grundsätzlich sehr gering

Das Trinken von Leitungswasser ist grundsätzlich unbedenklich. Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen wird die Leitungswasserqualität in Deutschland ständig überwacht; welche Qualitätswerte dabei erreicht werden müssen, gibt die seit 2001 bestehende Trinkwasserverordnung vor. Auch vor dem Umstand, dass das Wasser durch meterlange alte Rohre fließt, müssen Sie sich nicht abschrecken lassen. Leitungswasser enthält weder Zucker noch Eiweiß und in den Rohren herrscht völlige Dunkelheit; alles andere als gute Bedingungen für die Bildung von Keimen.

Theoretisch geht zwar von Bleirohren eine Gefahr durch gelöstes Blei aus; allerdings ist der Einbau von Bleirohren zur Trinkwasserzufuhr bereits seit 1973 in ganz Deutschland verboten. Bis Ende 2013 mussten außerdem alle Bleirohre, die Trinkwasser transportierten, durch unbedenkliche Rohre ausgetauscht werden, weshalb sich Verbraucher heute kaum noch Sorgen wegen gelöstem Blei im Leitungswasser machen müssen.

Hinweis für Urlauber: Die Leitungswasserqualität kann sich von Land zu Land stark unterscheiden und teilweise so niedrig sein, dass eine Gefahr für die Gesundheit besteht; informieren Sie sich im Ausland also unbedingt zunächst, ob man das hiesige Leitungswasser trinken kann und trinken Sie im Zweifel ausschließlich Mineralwasser aus abgepackten Flaschen!

Leitungswasser trinken: Diese Regel sollten Sie immer befolgen

Wasser aus dem hauseigenen Wasserhahn ist in Deutschland also grundsätzlich bedenkenlos trinkbar, wie auch die Verbraucherzentrale bestätigt. Unter bestimmten Bedingungen kann die Qualität des Leitungswassers aber schwanken; Sie sollten daher einige Regeln beachten, um ganz sicher zu gehen. Die wichtigste: Lassen Sie das Wasser stets erst solange laufen, bis es kalt aus dem Hahn kommt. Denn steht das sogenannte Stagnationswasser über längere Zeit in den Rohren (zum Beispiel über Nacht), erwärmt es sich etwas, was das Risiko für Keimbildung oder für die Aufnahme von Stoffen aus den Armaturen tatsächlich begünstigen kann.

Außerdem kann es Sinn machen, den Wasserhahn von Zeit zu Zeit zu reinigen; insbesondere am oberen Ende, an dem das Wasser herausfließt, am sogenannten Perlator. Sehr alte oder beschädigte Perlatoren sollten Sie gegebenenfalls gegen neue Perlatoren austauschen.

Nicht zuletzt sollten Sie Leitungswasser möglichst unmittelbar trinken und nicht länger offen oder ungekühlt stehenlassen, da sich beides - wie auch bei vielen anderen Getränken - negativ auf die Qualität auswirken kann.

Live-Video von Hier gehts zur Abstimmung

Lassen Sie ihr Wasser im Zweifel testen

Wenn Sie ganz auf Nummer sicher gehen wollen, können Sie Ihr Leitungswasser auch testen lassen; entsprechende Dienstleister finden Sie über die gängigen Suchmaschinen. Gerade für immungeschwächte Menschen im Haushalt kann dies sinnvoll sein. Auch dann, wenn das Wasser seltsam riecht oder schmeckt oder aber eine untypische Färbung aufweist, sollten Sie skeptisch sein und eine Untersuchung in die Wege leiten.

Kein Grund zur Sorge besteht übrigens bei kalkhaltigem Wasser, da Kalk mit Kalzium und Magnesium aus Stoffen besteht, die der Körper ohnehin braucht.

Tipp: Gnaz einfach Leitungswasser zu Sprudelwasser machen

Ein weiterer Grund dafür, dass sich Verbraucher gegen Leitungswasser entscheiden, ist die fehlende Kohlensäure; gerade in Deutschland ist Sprudelwasser sehr beliebt. Auch dafür gibt es aber mittlerweile eine Lösung: Wassersprudler wie der SodaStream (zum Test) verwandeln Ihr Leitungswasser auf Knopfdruck in Sprudelwasser.

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